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dear uktug khamnar - die Schamanen, die vom Himmel gestiegen sind

    Diese Schamanen beherrschen es, das Wetter zu beeinflußen. In der schamanischen Reise sind sie in der schamanischen Oberwelt und in der schamanischen Unterwelt heimisch (und auch in der mittlere Welt). Sie nehmen auf ihrem Seelenflug die Gestalt verschiedener Tiere an und kennen auch hybride Formen (also: Mensch-Tier-Formen). Der Blitz spielt oft eine wichtige Rolle bei der Initiation und der Arbeit dieser Schamanen. Dazu sammelte Mongush Kenin-Lopsan u.a. folgende interessante Materialien.

Gespräch mit Mongush Bora-Khoo, Dorf Khondergej, Dzun-Khemchik-Gebiet
aufgenommen am 10. Oktober 1954:

Der Dzun-Khemchik von den Ufern des Flusses Khondergej behauptet, daß er von den "azarlar" und "khoorlar" abstammt, die hinter den neun blauen Himmeln im "ak deerde" oder "Weißen Himmel" leben. In seiner Jugend sei er einmal auf der Jagd vom Blitz getroffen worden. Drei Tage danach habe ihn sein älterer Bruder gefunden: Der vom Blitz Getroffene war bewußtlos und atmete kaum. Man brachte ihn zu seiner Jurte und holte einen Buga kham, einen Bullenschamanen, der sein Leben retten sollte. Der Bullenschamane erfuhr, daß den Bewußtlosen der Blitz getroffen hatte, und erklärte, worin das Schicksal eines Himmelsschamanen besteht. Ihm zufolge war der Blitz von einem großen Schamanen aus dem Klan der "azarlar" und "khoorlar" geschickt worden, die im Himmel wohnen.

Gespräch mit Oorzhak Oktek-Ool, Dorf Tchaplag Sorug-Axy, Süt-Khöl-Gebiet
aufgenommen am 21. August 1990:

Im Tal des Flusses Ak lebte in der Mündung des Alashflusses die berühmte Himmelsschamanin Mongush Kham-Kadai. In unserem Land konnte nur sie Menschen heilen, die ihren Geist verloren hatten. Man erzählt, daß sie einmal einen Blitz in einen Verrückten fahren ließ. Wenn die Kleider des Mannes auch brannten, war sein Leben nicht in Gefahr. Sie hat ihn dadurch geheilt. Man erzählt auch, daß sie Wunder vollbrachte. Man lud sie an verschiedene Orte ein, und sie wurde auf ihren weiten Reisen dorthin nicht im geringsten müde. Sie heilte alle Krankheiten durch Blitz und schenkte sterbenden Menschen das Leben. Alle fürchteten sich vor ihr. Mongush Kham-Kadai starb in den dreißiger Jahren auf einer Winterweide am Ufer des Flusses Ak. Damals tobte in Tuva ein Klassenkampf, und sie wurde nicht in einem seri oder Totenlager über dem Boden bestattet, wie es die Tradition vorschreibt, sondern in einem Grab.

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